KINDER UND JUGENDLICHE

Frühbehandlung Bereits bei 3jährigen kann eine kieferorthopädische Beratung sinnvoll sein. Werden Fehlentwicklungen oder schädliche Gewohnheiten [Habits] rechtzeitig erkannt, kann eine spätere aufwendige Behandlung meist verhindert oder zumindest verringert werden. Als Beispiel mögen Lutschen oder Lippenpressen dienen, die zu Zahnkippungen oder Wachstumsabweichungen führen können.

 

Behandlung im Wechselgebiß Im Alter zwischen 9 bis 13 Jahren sieht es so aus, als ob jedes zweites Kind eine Spange trägt. Der Zahnwechsel und das besonders ausgeprägte Wachstum der knöchernen Strukturen erlauben hier aber eine Harmonisierung des Wachstums und des Gesichtsprofiles besonders sicher und effektiv. Durch Fördern und Steuern der Entwicklung der Kiefer können drohende Engstände vermieden und eine stabile Verzahnung mit manchmal recht einfachen Geräten erreicht werden.

 

Behandlung im bleibenden Gebiß Größere Probleme wie ausgeprägte Fehlstellungen der Zähne, Fehlfunktionen der Muskulatur oder eine Unterzahl/Überzahl von Zähnen werden mit festsitzender Apparatur gelöst. Brackets werden erst bei abgeschlossenem Wurzelwachstum der bleibenden Zähne eingesetzt.

ERWACHSENE

Entgegen der landläufigen Meinung ist die Kieferorthopädie nicht nur auf die Behandlung Heranwachsender beschränkt. Oft wurde die Behandlung der heutigen Erwachsenen im Jugendalter versäumt. Ästhetische Beeinträchtigungen und funktionelle Überlastungen machen eine kieferorthopädische Behandlung in vielen Fällen medizinisch sinnvoll – aus diesem Grund ist eine nicht unerhebliche Zahl unserer Patienten erwachsen. Kontinuierliche Weiterbildung, besondere Materialien und Behandlungstechniken und die Zusammenarbeit mit Zahnärzten und Kieferchirurgen lassen kurze Behandlungszeiten zu. Die Apparaturen können sehr unauffällig sein [Saphir-Brackets] oder sich sogar auf der Innenseite der Zähne befinden.

 

Wir sind in der Lage, spezielle Beschwerden aus kieferorthopädischer Sicht zu beurteilen und nach entsprechender Befundung zu behandeln: Knirschen / Lockerung und Verschiebung fehlbelasteter Zähne / Kiefergelenksbeschwerden / Schnarchen [Das Schnarchen wird durch das Zurücksinken des Unterkiefers im Schlaf verursacht. Schlafmangel beim Schnarchenden und auch bei seinem Schlafpartner sind für sich schon Gründe für eine Behandlung. Schlafbedingte Atmungsstörungen können aber dem Schnarcher gefährlich werden. Die Abatmung von des schädlichen Stoffwechselprodukts Kohlendioxid wird behindert. Dies ist noch schädlicher als mangelnde Sauerstoffversorgung. Die Therapie von leichteren Formen des Schnarchens ist mit einfachen Geräten bei guten Erfolgsaussichten möglich.]

 

Allergiker Verwendung spezieller Legierungen, besonders verarbeiteter Kunststoffe oder von Keramik bei bestehenden Allergien


INTERDISZIPLINÄR

kieferchirurgisch-kieferorthopädische Therapie In manchen Fällen erreicht die Kieferorthopädie ihre Grenzen. Es ist in Zusammenarbeit mit speziell ausgebildeten Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen aber möglich, auch Kiefer- und Zahnfehlstellungen größeren Ausmaßes in einen stabilen Regelbiß zu überführen. Diese Eingriffe sind in verschiedenen Kliniken heute durchaus tägliche Routine und werden zusammen mit der Kieferorthopädie auch von allen Krankenkassen übernommen.

 

Präprothetische Kieferorthopädie Durch günstige Aufstellung der Restbezahnung und Wiederaufrichten bereits gekippter Zähne lassen sich Umfang und Kosten des Zahnersatzes reduzieren. Die eigenen Zähne können geschont werden, der Tragekomfort und die Haltbarkeit der Rekonstruktionen steigen. So kann die Entscheidung, ob Zahnersatz herausnehmbar sein muß oder komfortabel festsitzend gestaltet werden kann, von einer kieferorthopädischen Vorbehandlung abhängen. Ebenso kann auf die Wurzelbehandlung gekippter Brückenpfeiler verzichtet werden, wenn man diese Zähne vor dem Einsetzen der Brücke aufrichtet.

 

 

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Die räumlich enge Nachbarschaft von Nasenwegen und Oberkiefer läßt bei erschwerter Nasenatmung und ihren Folgen [häufigere Erkältungen, Zahnfleischentzündungen, erhöhtes Kariesrisiko u.m.] eine Verbesserung von Befunden zu, die man zunächst in einem anderem Fachgebiet der Medizin vermuten könnte. Das Weiten des Oberkiefers verbessert unmittelbar die Nasenatmung. Ähnliches gilt für die Suche nach Ursachen bei Beschwerden von Kiefergelenk, Halswirbelsäule und Ohr.

 

Logopädie Sprachfehler wie Lispeln, die Einlagerung der Zunge beim Schlucken, aber auch Schwierigkeiten beim Abgewöhnen von schädlichen Gewohnheiten wie Lutschen, Einziehen der Unterlippe, Mundatmung werden von Kieferorthopäden nach Möglichkeit in Zusammenarbeit mit Sprachlehrern - den Logopäden - behandelt

 

 

Kinderheilkunde [Pädiatrie] Die Kinderärzte sehen ihre kleinen Patienten meist früher und häufiger als Zahnärzte. Schädlichen Gewohnheiten oder ungünstigen Entwicklungen der Kiefer kann aber bei rechtzeitiger Diagnose mit oft einfachen Mitteln begegnet werden. Vielfach wird so auch eine spätere kieferorthopädische Behandlung auch ganz unnötig.